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Pilgern

Und so ist es, wenn ich als Pilgerin unterwegs bin

und ich laufe, laufe

und das ist der Weg, der vor mir liegt

und der nur daliegt und nichts dafür kann, dass er mir so schwer fällt

und ich laufe den Weg, laufe weg

und das ist mein Körper, der in der Hitze kämpft, mit dem Gewicht des Rucksacks kämpft, der schmerzt

und das ist das nasse Tuch, das im Nacken liegend kurzfristig Linderung verschafft und das ist der Hut, der diese gnadenlose Sonne dämpft.

Und das ist meine Seele und das sind meine Gedanken und das sind meine Muster und das sind meine Ängste und das ist mein Zorn und das ist meine Traurigkeit und das ist mein Trotz

und ich laufe den Weg, laufe weg.

Und treffe mich immer nur selbst. Und da ist Gott und da ist diese Landschaft, die Gott geschaffen hat und da ist Dankbarkeit.

Und da ist der Weg, den ich laufe, erholsam. Und ich muss nicht mehr müssen und ich kann sein. Und ich laufe, ich esse, ich schlafe, ich laufe, ich esse, ich schlafe, ich laufe.

Und da sind die anderen Pilger und wir laufen den Weg, laufen weg. Und wir dürfen für ein paar Wochen einfach sein. Und ich laufe und dann ist es vorbei.

Und das ist mein Körper und das ist meine Seele. Und das bin ich. Ich habe es geschafft.